Autor: Ulrike
Reyvigur aus Flammenflügel
Hoch im Norden, in einem Land voller Eis und Schnee leben in tiefen Höhlen vor der Welt verborgen Eisdrachen. Einer von ihnen ist der alte Swironeer. Seine Schuppen schimmern blau, wie das Eis der Gletscher. Doch noch ein anderer Drache hat hier seine Zuflucht gefunden. Das junge kupferfarbene Drachenweibchen Peramina.
Ich wünsche Ihnen ein spannendes Lesevergnügen mit den Nordmännern und den Dachen in einer unwirtlichen Welt.
„Reyvigur“, eine Kurzgeschichte aus „Flammenflügel“ erschienen bei cbj.
Das Wort zum Jugendroman
Dass immer weniger Jugendliche Bücher lesen, ist leider eine Tatsache. Der Konsum von Medien wird immer flüchtiger. Die Fähigkeit, sich zu konzentrieren nimmt ab.
So gibt es bei manchen Verlagen Überlegungen, die Geschichten von Jugendromanen kürzer und einfacher zu gestalten. Sie wollen mehr junge Leser erreichen und den Nichtlesern den Einstieg erleichtern. Wenn man statistische Überlegungen anstellt, wie viel Jugendliche im Durchschnitt in einem bestimmten Zeitraum lesen, kommt eine geringe Seitenzahl heraus, doch man muss sich die Verteilung ansehen.
Diejenigen, die gerne lesen, möchten keine einfachen, kurzen Geschichten. Sie wollen anspruchsvolle Romane und dicke Schmöker, in die sie sich richtig hineinversetzen können. Sie wollen mit ihren Helden leben und ihre Entwicklung über möglichst viele Bände mitverfolgen. Sie sind keine Kinder mehr, und sie selbst und ihre Helden wollen ernst genommen werden. Diesen jungen Lesern möchte ich Romane bieten, in denen sie mit ihren Helden mitfiebern und dennoch auch in Gedanken in vergangene Zeiten oder an andere Orte reisen können.
Ich werde immer wieder gefragt, ob es einfacher ist ein Jugendbuch zu schreiben als einen Roman für Erwachsene. Die Antwort lautet ganz eindeutig: Nein! Jugendliche sind anspruchsvoll. Wenn sie sich langweilen, legen sie ein Buch sofort zur Seite. So muss man sich als Autor genau auf die Spannungskurve konzentrieren. Die Figuren müssen glaubwürdig sein und man darf niemals abschweifen, will man, dass der junge Leser einem bis zum Ende treu bleibt und dem nächsten Band entgegenfiebert.
Der Mörder…
… ist nicht immer der Gärtner!
Der Buchdruck
Bücher, Bücher, hunderttausend Bücher!
(Professor Abronsius, in: Tanz der Vampire)
Der Erfindung des Buchdrucks sei es gedankt, dass ich auch meine Bücher einem großen Publikum zur Verfügung stellen kann, und nicht einzelne Exemplare in mühevoller Handarbeit abgeschrieben werden müssen.
Wenn wir an die Erfindung des Buchdrucks denken, fällt natürlich jedem gleich:Johannes Gensfleisch zur Laden zum Gutenberg, Geburtsname Johannes, Rufname Henne, (* um1400 in Mainz; †. 3.Februar 1468 in Mainz.) ein, der sich nach dem Anwesen seiner Eltern Johannes Gutenberg nannte. Allerdings kann man ihm weder die Erfindung des Buchdrucks, noch die des Drucks mit beweglichen Metalllettern zuschreiben.
Nach dem heutigen Kenntnisstand wurde schon im 8. Jahrhundert n.Chr. in Ostasien gedruckt, und zwar in der Blockdrucktechnik, indem man eingefärbte Holztafeln aufs Papier presste. Der älteste erhaltene Blockdruck auf Papier wurde 1966 in Korea gefunden. Hierbei handelt es sich um einen buddhistischen Lehrtext, der in der Zeit zwischen 704 und 751 gedruckt wurde. Chinas ältester Blockdruck wird auf 757 n.Chr., Japans ältester für die Zeit von 764 bis 770 datiert. Aber auch das Drucken mit beweglichen Lettern war in China schon mehrere Generationen vor Gutenberg bekannt. Der Schmied Pi Sheng hat sie erfunden. Er benutzte allerdings noch keine Druckerpresse.
Johannes Gutenberg war also nicht der Erfinder des Buchdrucks. Dennoch kann man davon ausgehen, dass er von den Techniken in Fernost nichts wusste. Er und seine Mitarbeiter vereinfachten die Technik des mittelalterlichen Drucks aufgrund eigener Ideen.
Grundgedanke Gutenbergs war, die Zerlegung des Textes in alle Einzelelemente wie Klein- und Großbuchstaben, Satzzeichen, Ligaturen und Abkürzungen, wie sie aus der Tradition der mittelalterlichen Schreiber allgemein üblich waren. Diese Einzelelemente wurden als seitenverkehrte Lettern in beliebiger Anzahl gegossen und schließlich zu Wörtern, Zeilen und Seiten zusammengefügt.
Gutenberg begann damit, Buchstaben aus Holzblöcken zu schneiden. Später hatte er die Idee, jeden einzelnen Buchstaben aus Metall zu gießen. Nach vielen verschiedenen Experimenten nahm er eine Mischung aus Blei und Zinn, eine Legierung, die leicht zu gießen ist, aber ihre Form ausgezeichnet behält.
Gutenberg entwarf den ganzen Vorgang des Druckens vom Gießen der Buchstaben über die Herstellung der Druckfarbe bis zu den letzten Verrichtungen des Schriftsetzens und des Druckens. Durch Gutenbergs Erfindungen – unter der Mitarbeit von Peter Schöffer und Johannes Fust – wurde der Buchdruck revolutioniert.
Peramina
Coverentwurf für die Drachenkrone
Aquarell auf Leinwand 1996
Das Salzsieden
Schwäbisch Hall verdankt der Salzquelle am Haal nicht nur ihren Namen. Schon sehr früh brachte das Salz den Bürgern Wohlstand. Die Stauferkönige verliehen Hall das Stadtrecht und richteten eine Münze ein. Der Haller Heller war bald weit verbreitet. Doch bereits im hohen Mittelalter besaßen die Könige gerade noch 5 der 111 Siedensrechte oder auch Pfannen genannt. Eigentümer der Pfannen waren Klöster, Kirchen und vor allem der Stadtadel, der sich zum Teil aus den von den Stauferkönigen eingesetzten Ministerialen herausgebildet hat.
Namen wie „Münzmeister“, „Schultheiß“ oder „Sulmeister“, die sich später Senft nannten, zeugen davon. Später kamen die „Gemeinbürger“ und der Rat der Stadt als Eigentümer hinzu. Die „Herren der Sieden“ und damit Eigentümer der Solquelle, verpachteten ihre Rechte an die Sieder. Jährlich wurden die Pfannen gegen eine Abgabe für die Zeit der Siedenswochen an die Sieder vergeben. Mit dem „Bestand“ wurden nur die Sieddauer und der Preis für eine Siedperiode festgelegt. Es entstanden hieraus keinerlei Ansprüche des Sieders für das folgende Jahr. Dieser Zustand der Unsicherheit änderte sich im Laufe der Jahrhunderte. Die „Herren der Sieden“ gingen immer mehr dazu über, die Sieden längerfristig zu verpachten – erst auf Lebenszeit und dann schließlich vererblich. Dies hatte für die Sieder nicht nur Vorteile. Die Lehensherren wälzten damit auch die Instandhaltungsarbeiten und -kosten der Haalhäuser und der Geräte auf die Sieder ab. Die Eigentümer nahmen nur noch die Pachtbeträge – meist zu Weihnachten – entgegen. Durch die Erblichkeit der gepachteten Siedensrechte entstanden
im 15. Jahrhundert Siederfamilien, deren Reichtum, Ansehen und Einfluss auf die Stadt ständig wuchs und die, nach dem Auszug des Stadtadels 1512, auch die meisten Ratsherren stellten. Als Stammsieder werden die 40 Sieder bezeichnet, deren Nachkommen noch heute die Siedensrechte, und damit den Anspruch auf eine Siedensrente, weitervererben. Unter ihnen befinden sich die in diesem Roman immer wieder auftauchenden Namen Vogelmann, Blinzig, Firnhaber,Dötschmann, Seyboth, Feyerabend, Eisenmenger und Schweycker. Sehr vereinzelt gab es auch Eigensieden, d.h. Handwerker, die – meist Bruchteile – von Sieden besaßen und diese selbst sotten. Die Siederschaft bildete eine Art Genossenschaft unter der Führung der vier Meister des Haals, denen je ein Viertel der Haalhäuser unterstand. Sie wechselten jährlich. Die Siederschaft konnte dem Rat 10 Kandidaten vorschlagen, von denen die Ratsherren vier auswählten. Die Viermeister leiteten und überwachten das Siedensgeschäft, den Holz- und Eisenhandel für Pfannen und Geräte und das Flößerwesen. Ohne Erlaubnis des Meisters durfte nicht mit dem Sieden begonnen werden, sonst konnte der Meister „die Pfanne in den Herd werfen.“ (Haalordnung von 1385)
Die Sieder waren nicht nur die Erzeuger des Salzes. Sie übernahmen auch den Handel auf eigenen Gewinn und eigenes Risiko. Als Rückfracht war vor allem Wein sehr begeht, und so stammt der Reichtum mancher Siederfamilie eher aus dem Handel mit Wein, denn vom Salz.
Möchten Sie mehr erfahren, dann können Sie am Leben der Salzsieder in den folgenden Büchern teilnehmen: